Die richtigen Lehren ziehen

Warum diese Schlagzeile? Ganz einfach, im 11. Stadtrat dieser Legislatur folgte man nicht dem Vorschlag der Verwaltung, was die Besetzung, die Bestellung eines Bediensteten für die Stellvertretung bei Verhinderung von Oberbürgermeister und Bürgermeister angeht.
In einer geheimen Wahl konnte sich keine Mehrheit für Frau Becker finden - dem gemeinsamen Vorschlag beider Führungskräfte unseres hohen Hauses.

Was sind die Gründe dafür? Wir können nur mutmaßen.

War es der desolate Abgang unserer Ex-Kämmerin Frau Erler vor nunmehr fast einem Jahr und ein, wie wir finden, katastrophales Krisenmanagement der Verwaltung?
War es die dann neu aufzubauende Struktur eines Ausschreibungsszenarios für eine neue Kämmerin/einen neuen Kämmerer und die damit verbundene, monatelange Hängepartie der Ausschreibung?
Oder war es ein Einhergehen von Kündigungen von Fachpersonal aus der Kämmerei?

Lassen wir die internen An- und Beschuldigungen außen vor - für Ruhe konnte niemand im Hause sorgen, was letztendlich dem Ansehen unserer Stadt und unserer Verwaltung mit Sicherheit nicht gut getan hat.
Für all dies zeichnet sich Frau Becker, neben dem Oberbürgermeister, verantwortlich.

Normalerweise sollte sich jeder Chef sein eigenes Team selbst zusammenstellen. Je nachdem, welche Leistungsparameter anzusetzen sind. Die Sächsische Gemeindeordnung gibt aber in diesem, wie auch im Falle der Wahl des Bürgermeisters, dem Stadtrat das Heft des Handelns in die Hand. Vielleicht nicht immer gut, aber es kann durchaus auch gut werden - wenn man bereit ist, die Signale aus dem Stadtrat aufzunehmen und vielleicht dabei auch mal seinen eigenen Stil, seine Arbeit und auch die entsprechende Kompetenz überprüft.

Das Abstimmungsergebnis ist ein Zeichen an unsere beiden Bürgermeister, nun endlich politische Ränkespiele im Rat- und im Stadthaus zu unterlassen und sich gemeinsam, authentisch und glaubwürdig um das Wohl aller Pirnaer zu kümmern.

Ralf Böhmer
Fraktionsvorsitzender Freie Wähler - Wir für Pirna e. V. im Stadtrat Pirna